I. Einleitung
Du hast noch keine Ahnung, was Du nach dem Abi machen möchtest? Dann habe ich zwei gute Nachrichten für Dich: Zum einen bist Du mit diesem Problem nicht allein! Zu mir ins Coaching kommen sehr viele Abiturient*innen, denen diese Frage Kopfschmerzen und manchmal auch Angst macht. Das ist vollkommen normal! Schließlich gibt es unglaublich viele Optionen, aus denen Du wählen kannst. Da ist das Gefühl, die „richtige“ Entscheidung zu verpassen, beängstigend, aber absolut menschlich. Deshalb schnell die zweite gute Nachricht: Es gibt gar keine „richtige“ Entscheidung und dafür aber auch keine falsche! Du musst einfach mutig einen Schritt nach den anderen setzen und Dich (für Dein Leben) ausprobieren. In diesem Artikel habe ich viele Optionen für Dich zusammengefasst. Hoffentlich hilft Dir das dabei, Deinen ersten Schritt zu gehen.
II. Quick Wins: Wie treffe ich gute Entscheidungen?
Was Du nach dem Abitur machen möchtest, ist eine schwierige Entscheidung. Zum einen gibt es zu viele Optionen, zum anderen lernen wir in der Schule nicht, wie wir überhaupt gute Entscheidungen treffen! Deshalb gebe ich Dir hier ein paar praktische Tipps:
- Denke an Entscheidungen aus Deiner Vergangenheit! Zum Beispiel Deine LK-Wahl oder eine größere Urlaubsentscheidung: Wie hast Du sie getroffen? Was hat Dir dabei geholfen? Wer hat Dir dabei geholfen? Mit den Antworten auf diese Fragen kannst Du bereits erprobte Methoden zur Entscheidungsfindung in der Zukunft bewusst wiederholen.
- Welcher Entscheidungsweg passt zu Deiner Persönlichkeit? Persönlichkeitsmodelle wie das Enneagramm z.B. (kostenloser Selbsttest: www.ankefehring.com/enneagramm) helfen Dir dabei, Dir bewusst zu machen, WIE Du Deine Entscheidungen triffst. Bist Du ein Kopftyp? Dann machst Du wahrscheinlich gerne Pro & Contra-Listen, Excel-Tabellen und recherchierst lange. Bist Du eher ein Bauchtyp? Dann folgst Du wahrscheinlich gerne Deiner Intuition. Es ist wichtig, Dir bewusst zu machen, wie und wo Du gerne Entscheidungen triffst, denn dort findest Du leichter zu Deinen Antworten!
- Jede Erfahrung bringt Dich weiter! Unsere Intuition speist sich zu großen Teilen aus Erfahrungen. Es ist also normal, dass Du in dieser Entscheidung so sehnsüchtig wie vergeblich auf das richtige Gefühl wartest! Du musst erst einmal loslaufen und Erfahrungen sammeln. So kannst Du Schritt für Schritt herausfinden, was das richtige für Dich ist.
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III. Statistik – Das machen Abiturient*innen nach dem Abi
Wir sollten zwar nicht zu sehr zu den anderen gucken, wenn es um unsere eigenen Entscheidungen und Ziele geht, aber es gibt zwei gute Gründe, es doch manchmal zu tun. Zum einen kannst Du Dich von anderen Lebenswegen durchaus inspirieren lassen! Zum anderen beruhigt es Dich vielleicht, wenn Du weißt, dass laut einer Studie fast 20% der Abiturient*innen vor dem Abschluss noch unsicher über ihren weiteren Weg sind. Etwa 60 % wollen wahrscheinlich ein Studium aufnehmen, etwa 20% eine Ausbildung.
Quellen:
https://www.dzhw.eu/pdf/pub_brief/dzhw_brief_05_2019.pdf
https://slc.dzhw.eu/ergebnisse
In der Studie wird auch klar, dass viele Faktoren eine Rolle bei der Entscheidung spielen: Wie informiert bist Du über mögliche Optionen? Welche Erwartungen haben Deine Eltern an Dich? Wirst Du von Deiner Schule oder Berufs-und Studienberater*innen in Deiner Entscheidung unterstützt?
Außerdem fällt folgendes auf: In den letzten Jahren ist die Informationsbeschaffung einfacher geworden, dafür aber steigt die Unsicherheit über die eigenen Interessen, Neigungen und Fähigkeiten! Hierfür ist es enorm wichtig, dass Du Dir immer wieder Zeit für Dich nimmst und reflektierst: Was kann ich gut? Was macht mir Spaß? Was fällt mir leicht? Auch Dein Umfeld kann Dir hierbei helfen!
IV. Deine Optionen im Überblick:
a) Studium
Den Großteil der Abiturient*innen zieht es nach dem Abitur zu einem Studium. Dies hat viele Vorteile: Du hast mit einem abgeschlossenen Studium meist gute Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt, außerdem bietet Dir das Studium relativ viele Freiheiten. Gleichzeitig erfordert es aber viel Selbstdisziplin! Das musst Du wissen und mit einkalkulieren. Deshalb empfehle ich Dir: Schaue danach, was Dir Spaß macht! Nicht (nur) was „vernünftig“ wäre. Außerdem: Sprich mit Menschen in Deinem Umfeld, die schon studieren oder studiert haben. Wie sieht das Studium genau aus? Was sind die Inhalte? Vielleicht darfst Du an einer Uni auch mal in ein paar Fächer „reinschnuppern“? Im Kopf können wir zwar Informationen sammeln und recherchieren, aber auch für das Studium gilt: Probieren geht über Studieren! 😉
Tipp: https://www.hochschulkompass.de (Hier gibt es auch einen kostenlosen Studium-Interessentest!)
b) Ausbildung
Direkt nach dem Abitur eine Ausbildung zu machen, ist auch eine tolle Option. Vor allem für diejenigen, die gerne praktisch arbeiten und direkt Geld verdienen wollen. Der Nachteil ist, dass man sich mit der Ausbildung sehr spezifisch auf einen bestimmten Beruf vorbereitet, dadurch ist man später am Arbeitsmarkt natürlich nicht mehr so flexibel. Wer allerdings nach dem langen Lernen in der Oberstufe erst einmal keine Lust mehr hat auf Theorie, könnte auch gut mit einer Ausbildung anfangen und ein Studium später noch anschließen. Die Praxiserfahrungen werden Dir auf jeden Fall zugutekommen!
Es gibt sehr viele unterschiedliche Ausbildungsarten (mit und ohne Berufsschule, in Teil- oder in Vollzeit, usw.). Informiere Dich rechtzeitig über Deine Möglichkeiten und schau bewusst, welches Ziel Du mit dieser Ausbildung verfolgst und welche Form und Intensität der Ausbildung entsprechend gut zu Deinen Ideen und Interessen passt!
Info: https://www.ausbildung.info;
https://www.jobs-regional.de/ausbildungsguide/ausbildungsart
c) Duales Studium
Wer ein Studium zu theoretisch und eine Ausbildung zu „eng“ findet, hat im dualen Studium möglicherweise die perfekte Kombination. Ein duales Studium ist zeitlich sehr herausfordernd, weil es wenig freie Zeit und damit auch wenig Freiheit bietet. Dafür hast Du aber eben beides: ein theoretisches Studium und die praktische Erfahrung im Beruf. Für viele ist das genau das richtige. Wichtig ist, dass Du Dich rechtzeitig bewirbst! Die Plätze, vor allem bei den Arbeitgebern, sind begrenzt.
Info: https://dualstudierende.verdi.de/
d) Praktikum
Wenn Du noch gar nicht weißt, wo es Dich beruflich hinzieht, könnte ein Praktikum eine gute Idee sein, um in einen Bereich – oder in mehrere – hineinzuschnuppern! Es ist nicht immer einfach, einen Platz genau dort zu finden, wo man hinmöchte. Hier solltest Du also bereit sein, viel Eigeninitiative zu zeigen und auch Dein (privates) Netzwerk anzuzapfen. Überlege Dir gut, wer Dir vielleicht helfen könnte und trau Dich zu fragen. Ansonsten überzeuge die Unternehmen oder Institutionen mit Mut, kreativen Anschreiben und Begeisterungsfähigkeit
e) Freiwilligendienst
Ein Drittel aller Abiturient*innen, die nach dem Abitur nicht direkt mit Studium oder Ausbildung starten möchten, machen erst einmal einen Freiwilligendienst. Dabei sammelst Du praktische Berufserfahrung und engagierst Dich gleichzeitig für einen guten Zweck.
Hier findest Du eine Übersicht über die Optionen im In- und Ausland:
Im Inland
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)
Das FSJ ist der „Klassiker“ unter den Freiwilligendiensten. Im Alter zwischen 16 und 26 Jahren kannst Du im sozialen, gesundheitlichen, kulturellen oder sportlichen Bereich arbeiten. Du erhältst, wie bei den anderen Diensten auch, ein kleines Taschengeld. Du bewirbst Dich einfach direkt bei den potentiellen Arbeitgebern, also z.B. bei Krankenhäusern, Behindertenwerkstätten, Kindergärten, Sportverbänden oder kulturellen Einrichtungen.
Info: https://www.jugendfreiwilligendienste.de/
Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)
Das FÖJ folgt demselben Prinzip wie das FSJ, die Stellen haben aber einen inhaltlichen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Umwelt- und Tierschutz. Arbeitgeber sind z.B. Landschaftsverbände, Naturschutzvereine, Wälder, Tierparks und Zoos.
Info: https://www.jugendfreiwilligendienste.de/
Bundesfreiwilligendienst (BFD)
Der BFD (genannt „Bufdi“) ist das Pendant zum FSJ, wird nur auf Bundesebene statt auf Landesebene gefördert. Er ersetzt, was früher der Zivildienst war. Auch hier erhältst Du ein kleines Taschengeld. Der einzige Unterschied ist, dass man sich für den BFD auch ab 27 Jahren noch bewerben kann.
Info: https://www.bundes-freiwilligendienst.de/
Freiwilliger Wehrdienst bei der Bundeswehr (FWD)
Es gibt in Deutschland keine Wehrpflicht mehr, aber wenn Du Dich für die Bundeswehr interessierst, ist der FWD zwischen 7 und maximal 23 Monaten vielleicht eine gute Station für Dich. Die Bundeswehr finanziert auch viele Studiengänge, dafür müsste man sich allerdings über viele Jahre verpflichten. Der FWD könnte hier eine gute „Schnupperlösung“ sein.
Info: https://www.bundeswehrentdecken.de
Im Ausland
Europäisches Solidaritätskorps (ESK)
Das ESK dauert 2-12 Monate – die meisten Projekte dauern 6-12 Monate. Seminare, Mentoring, Sprachkurse, Unterkunft, Reisekosten und Taschengeld werden vom Europäischen Solidaritätskorps übernommen. Es handelt sich jeweils um soziale Projekte im europäischen Ausland. Die Bandbreite an Projekten ist sehr groß – es gibt Projekte in den Bereichen Bildung, Kreativität und Kultur, Gesundheit, Integration, Inklusion, Umwelt- und Naturschutz. Die Schritt für Schritt Erklärung für die Bewerbung findet Ihr unter Europäisches Solidaritätskorps (ESK) – Infos & Organisationen | rausvonzuhaus
Anmeldung und Projektbeginn ist je nach Organisation unterschiedlich.
Info: Europäisches Solidaritätskorps (solidaritaetskorps.de)
Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)
Der IJFD ist wie das FSJ ein Freiwilligendienst, der von deutschen Trägern ausgeht, aber im Ausland verübt wird. Er kann zwischen 6 und 18 Monaten dauern. Auch hier gibt es Unterstützung in Form von Seminaren und einem Taschengeld. Außerdem werden in manchen Fällen Reisekosten und Logis übernommen, aber nicht immer! Informiert und bewerbt Euch hierfür 9 bis 12 Monate vor Eurem Einsatz.
Info: https://www.ijfd-info.de
Private Freiwilligenarbeit
Es gibt viele Organisationen, die Freiwilligenarbeit (Volunteering) auf der ganzen Welt anbieten. Schon ab einer Dauer von zwei Wochen kannst Du so die Welt bereisen und dabei Gutes tun: Spanische Strände vom Müll befreien, australische Schildkröten retten oder südafrikanische Kinder betreuen. Meistens musst Du hier aber sämtliche Kosten wie Reise und Unterkunft selbst tragen.
Info: https://www.auslandszeit.de, https://www.freiwilligenarbeit.de, u.a.
f) Ab ins Ausland
Viele träumen davon, nach dem Abitur erst einmal ins Ausland zu gehen. Vielleicht möchtest Du eine Sprache erlernen, vertiefen oder einfach mal etwas ganz Neues ausprobieren? Wenn Du im Ausland mehr als „nur“ eine Urlaubsreise machen möchtest, dann findest Du hier ein paar Optionen.
Sprachreise
Wenn Du nach dem Abitur eine Sprache vertiefen oder eine neue Sprache erlernen möchtest: Wie wäre es mit einer Sprachreise? Es gibt unzählig viele private Anbieter, über die Du Sprachschule und Unterkunft organisieren kannst – natürlich kostenpflichtig. Im Gegensatz zum Sprachunterricht in der Schule lernst Du im Land nicht nur die Sprache, sondern auch die Kultur kennen. Oft ist eine Unterkunft in einer Gastfamilie möglich.
Au Pair
Der vielleicht „klassischste“ Weg, nach dem Abitur ins Ausland zu gehen, ist der Weg des Au Pairs. Es gibt viele private Anbieter (EF, ISF, AuPairWorld, etc.), die Dir weltweit beim Matching mit einer Gastfamilie helfen, die Reise organisieren und Dir mit anderen organisatorischen Leistungen unter die Arme greifen. Meist kostet das zwischen 1.000,- und 2.000,- EUR. Je nach Land musst Du als Au Pair bestimmte Voraussetzungen erfüllen: Sprache, Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, Visum, Führerschein, o.ä. Nebenbei kannst Du einen Sprachkurs und/oder Kurse an einem College belegen.
Work & Travel
Wer hat noch nicht davon gehört? Obst pflücken in Australien, „wwooffing“ (worldwide opportunities on organic farms) in Kanada oder einfach kellnern in Neuseeland – „work & travel“ macht es möglich. Auch hier kannst Du Dir von vielen privaten Organisationen helfen lassen, denn es braucht das richtige Visum, ein Bankkonto und ggf. Hilfe bei der Jobsuche. Und dann kann’s eigentlich schon losgehen! Bis zu einem Jahr kannst Du in dem Land Deiner Träume unterwegs sein, ganz so wie Du Lust hast. So viel reisen und / oder arbeiten wie es Deine Laune und Dein Portemonnaie erlauben. Für diese Art von Reise braucht es viel Mut und Eigenverantwortung, dafür hast Du aber auch die maximale Freiheit. Und in den einschlägigen Ländern lernst Du sicherlich schnell viele Gleichgesinnte kennen
Studium im Ausland
Ein Auslandssemester ist schon eine tolle Sache, aber es gibt auch gute Gründe, komplett im Ausland zu studieren. Neben der persönlichen und sprachlichen Weiterentwicklung gibt es in Deutschland vielleicht den Studiengang oder den Schwerpunkt (noch) nicht, der Dich besonders interessiert? Oder Du möchtest ein Fach wie Medizin studieren, hast aber den nötigen NC für eine deutsche Universität nicht? Wichtig ist, dass Du Dich rechtzeitig darüber informierst, wie und ob das deutsche Abitur in Deinem Zielland anerkannt wird, ob der ausländische Abschluss dann wiederum in Deutschland anerkannt wird und wie es mit einem Visum und der Finanzierung des Studiums aussieht. Vielleicht gibt es Stipendien für ausländische Studierende? Es lohnt sich, hier etwas mehr Zeit in die Recherche zu stecken!
Info: https://www.daad.de/
g) GAP Year / Zeit für sich selbst
Die Frage, ob sich ein Gap Year lohnt, wird mir sehr oft gestellt. Leider kann ich das so pauschal nicht beantworten. In meiner Erfahrung schieben viele dadurch die unangenehme Frage des „Und was jetzt?“ auf und landen ein Jahr später wieder an genau derselben Stelle. Deshalb finde ich wichtig, dass Du Dir bewusst machst, was Du im Gap Year machen möchtest und ob es Dir wirklich das bringt, was Du Dir erhoffst. Wenn Du jemand bist, der unglaublich viele Interessen hat und sich deshalb schlecht entscheiden kann, dann wirst Du spätestens nach 4 Wochen auf dem heimatlichen Sofa sehr unglücklich sein. Stattdessen solltest Du das Gap Year zum Ausprobieren nutzen! Arbeite, reise, mach ein Praktikum – alles, was Dir Erfahrungen bringt, wird Dich einen Schritt weiterbringen. Wenn Du weißt, dass Du studieren möchtest, aber noch unsicher bist, was, würde ich Dir empfehlen, ein Studium anzufangen, um ein Gefühl für das Fach und für das Studium generell zu bekommen, um dann ggf. noch einmal das Fach zu wechseln. Wenn Du wirklich eine Pause brauchst nach dem Abitur, dann überlege Dir, welche Art der Pause Dir guttut! Bei den allerwenigsten hat monatelanges Chillen auf dem Sofa einen nachhaltig erholsamen und erkenntnisreichen Effekt.
h) Direkt in die Arbeit stürzen
Vielleicht hast Du ja wirklich erstmal die Schnauze voll vom Lernen und möchtest auch Deinen Eltern nicht weiter „auf der Tasche liegen“. Jobben ist immer eine gute Idee! Nicht nur, weil Du damit Dein eigenes Geld verdienst, sondern auch, weil Dir jeder Job einen Erkenntnisgewinn bringt. Viele, die erst einmal arbeiten wollen, stellen irgendwann fest, dass eine solide Ausbildung (egal in welcher Form) zu besseren Jobs und natürlich auch zu mehr Geld führt. Das kann eine große Motivationshilfe für den nächsten Schritt einer Ausbildung oder eines Studiums sein! Ob full-time oder nebenbei: Ein Einblick ins Arbeitsleben hilft der beruflichen Orientierung in jedem Fall. Positive wie negative Erfahrungen schulen unseren Blick dafür, wo wir hinwollen (und nicht hinwollen).
Zu viel Auswahl? Gemeinsam finden wir das richtige für Dich!
Ich gehe sehr behutsam mit Ihren Daten um. Lesen Sie gerne mehr im Datenschutztext
V. Fazit: Was ist Dein erster Schritt?
Wie schon gesagt: Du kannst nach dem Abitur nichts falsch machen! Es gibt nicht den einen richtigen Weg für Dich. Und es gibt auch nicht das eine berufliche Ziel für Dich, das Du jetzt schon kennen musst. Vielleicht wird Dein Traumjob erst in 20 Jahren (von Dir) erfunden! Oder vielleicht gibt es auch mehrere Traumjobs, die Du nach und nach auf Deinem Weg finden wirst. Wichtig ist, mutig und mit offenem Herzen loszugehen. Den ersten Schritt zu machen. Und dann den zweiten. Und immer so weiter. Bei jedem Schritt wirst Du Erfahrungen sammeln, Erkenntnisse gewinnen und dann Schritt für Schritt Deinen eigenen Wünschen und Zielen näherkommen.
Wenn Du also noch keine Ahnung hast, wo Du Dich in zehn Jahren siehst, dann atme tief durch, hör in Dich hinein und starte mit (D)einem ersten Schritt.
VI. FAQ
Was machen die meisten nach dem Abitur?
Laut einer Studie starten in etwa 60% der Abiturient*innen ein Studium und 20 % eine Ausbildung oder ein duales Studium. Von denen, die nicht direkt starten, machen etwa ein Drittel einen Freiwilligendienst, 20 % jobben, 16 % gehen ins Ausland, 10 % machen ein Praktikum. Der Rest hat keine genauen Angaben gemacht.
Was kann man nach dem Abi machen, um Geld zu verdienen?
Es gibt viele Jobs, die Du nach dem Abitur machen kannst. Du kannst Nachhilfe geben, kellnern, Pakete ausfahren, im Verkauf arbeiten, in der Produktion jobben… Du kannst Dich über Zeitarbeitsfirmen anstellen lassen (hier würde ich vorher die Bewertungen anschauen) oder direkt bei den Betrieben. Achte auf jeden Fall auf einen angemessenen Stundenlohn und informiere Dich über steuerliche Vorteile (z.B. Minijobs).
Wie finanziere ich mein Studium?
Wenn Deine Eltern Dir Dein Studium nicht voll finanzieren können oder Du Dein „Taschengeld“ aufbessern willst, dann gibt es – neben BAföG – viele Möglichkeiten. Es gibt zum Beispiel Studienkredite oder Bildungskredite. Außerdem kannst Du natürlich nebenbei jobben oder direkt ein duales Studium machen. Informiere Dich auch unbedingt über Stiftungen, die für Dich in Frage kommen! Es gibt kleine und große Stiftungen, die neben finanzieller Unterstützung auch tolle Seminare und Netzwerke anbieten (https://stiftungssuche.de).