In welcher Währung würdest Du gerne bezahlt ?

Mai 12, 2023

In welcher Währung würdest Du gerne bezahlt ?

Mai 12, 2023

Stell Dir vor: Eine Touristin aus den USA kommt im Jahr 2002 nach Deutschland. An einer Eisdiele kramt sie in ihrem uralten Portemonnaie Münzen heraus und staunt nicht schlecht, als der Eisverkäufer sagt: „Sorry, aber Deutsche Mark und Pfennige akzeptieren wir nicht mehr.“

Da steht sie also mit ihrer alten Währung und weiß nicht, wohin damit.

Ein bisschen so fühlt es sich für viele momentan in der (Arbeits-) Welt an. Vor allem große Unternehmen bieten Arbeitnehmer*innen häufig noch eine alte Währung an: Nicht DM und Pfennige, aber Geld, Status und Sicherheit. Doch gerade bei der jüngeren Generation stellen sie häufig fest: sie wünschen sich – neben Geld – längst eine neue Währung, bestehend aus Flexibilität, Selbstverwirklichung und Work-Life-Balance.

Das allein wäre ja schon äußerst unpraktisch, weil zwei Parteien mit zwei unterschiedlichen Währungen nunmal nicht zusammenkommen.

Das Ganze ist aber noch sehr viel komplexer.

Während unsere Touristin 2002 einfach bei der nächsten Bank all ihre DM in Euro umtauschen kann, weil es nur noch diese neue Währung gibt, ist die Lage in deutschen und internationalen Unternehmen viel bunter. Die einen bieten konsequent (konservativ) die alte Währung an, andere die neue. Wieder andere locken mit angeblicher Flexibilität und Work-Life-Balance, bestehen dann aber am Ende des Tages darauf, dass die Arbeitnehmer*innen sich doch mit der alten Währung zufriedengeben.

Das Ganze ist aus meiner Coaching-Perspektive kein reines Generationenproblem!

Zu mir kommen die 40- bis 55-Jährigen, die mit sich selbst ringen und merken: Ich fühle mich zu der neuen Währung hingezogen, kann aber die alte auch nicht so einfach loslassen. Gleichzeitig kommen die Jungen, die sehen, dass das Alte nicht mehr so richtig funktioniert, aber die Erwartung von Status und Sicherheit steht immer noch sehr klar und auch verlockend im Raum.

Bis der Wertewandel wirklich vollzogen ist, befinden wir uns in einer unüberschaubaren Übergangsphase, die extrem kraftraubend ist. Das sehe ich bei mir selbst, aber auch an meinen Klient*innen und Workshop-Teilnehmer*innen.

Um in dem Bild der Währung zu bleiben: In einer Welt, in der die Währung nicht (mehr) klar vorgegeben ist, müssen wir uns andauernd reflektieren, Optionen abwägen und (neue) Entscheidungen treffen.

Möchte ich diesen Karriereschritt wirklich machen, obwohl ich dann weniger Zeit für mich und/oder meine Familie habe? Ist mir ein Eigenheim wirklich so wichtig, dass ich dafür aus der Stadt herausziehen würde? Ist mir die Sicherheit einer unbefristeten Stelle wichtiger als der Inhalt meiner Arbeit?

All diese Fragen kosten Kraft.

Als Coach möchte ich natürlich gerne Lösungen anbieten. Leider gibt es für solch komplexe Probleme keine einfache Lösung, aber ich kann zumindest einen Tipp geben:

Setz Dich mit Deiner (Wunsch-) Währung auseinander!

Was hast Du in der Tasche und von was möchtest Du noch mehr in der Tasche haben? Lass Dich auch hier nicht von „alt“ und „neu“ beeinflussen. An den Werten Sicherheit und Stabilität ist überhaupt nichts Schlechtes! Und auch als junger Mensch darf einem das wichtig sein! Es wird nur dann problematisch, wenn wir uns in dieses Korsett drücken lassen, obwohl es nicht unseren ureigenen Werten entspricht. Deshalb musst Du einfach sehr genau hinschauen…

Auch dabei kann übrigens das Enneagramm als Persönlichkeitsmodell helfen, weil es uns einen schnellen Überblick über unsere eigenen Werte (aka Währungen) gibt. Wenn Du an einer Typisierung und/oder einem Coaching interessiert bist, melde Dich gerne per Email bei mir oder trage Dich hier für ein kostenloses Kennenlerngespräch ein.

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Wenn Du Dich für ein Coaching mit Anke Fehring interessierst, schreibe bitte an: coaching@ankefehring.com

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