Die Welt geht unter – und Du machst den Fernseher aus ???

Okt 27, 2022

Die Welt geht unter – und Du machst den Fernseher aus ???

Okt 27, 2022

Das Schöne an zwei (oder mehreren) Kindern ist, dass sie in den allermeisten Fällen so unglaublich unterschiedlich sind, dass man eigentlich keine Chance hat, alles richtig zu machen 😉

Was für das eine Kind „richtig“ ist, ist nämlich meistens für das andere nicht so passend – und umgekehrt. Das fängt bei der Wahl des Abendessens an und macht in meiner Erfahrung vor nichts Halt. Wo die eine Tochter mehr körperliche Zuwendung braucht, muss die andere kognitiv einbezogen werden – wo die eine von konstruktiver Kritik motiviert wird, fordert die andere bedingungslose Positivität.

Momentan sehe ich an meinen Töchtern, aber vor allem auch an meinen Klient*innen (oft noch in Abitur oder Studium), wie unterschiedlich sie mit den aktuellen Themen in der Welt umgehen: Ängste, Krieg, Armut, Klima – man weiß ja gar nicht mehr, woran man zuerst verzweifeln soll.

Aber eben: Auch in dieser Krise sind unsere Bedürfnisse vollkommen unterschiedlich!

Es gibt diejenigen, die vor dem Fernseher oder vor der Tageszeitung kleben und nicht aufhören können, sich mit allem im Detail auseinanderzusetzen. Andere versuchen, die täglichen Hiobsbotschaften komplett zu ignorieren. Dann gibt es die, die sich auf kleine, machbare Veränderungen konzentrieren, und die, die ihr Umfeld andauernd ermahnen, weil sie das Gefühl haben, die Lage werde immer noch nicht ernst genug genommen.

Uns Eltern – und anderen wichtigen Bezugspersonen – fallen in dieser Zeit gleich zwei schwierige Aufgaben zu:

Zum einen müssen wir selbst mit den Krisen umgehen. Dabei können wir uns natürlich nicht mehr leisten, die Augen komplett zu verschließen! Gleichzeitig muss jede*r von uns dafür sorgen, dass wir stabil und gesund bleiben. Und wenn dafür der Fernseher mit den (schlechten) Nachrichten einmal ausbleiben oder die News App deinstalliert werden muss, dann finde ich das einen wichtigen Akt der Selbstfürsorge. Wir können nämlich auch nur dann einen Beitrag leisten, wenn es uns einigermaßen gut geht.

Zum anderen müssen wir unsere jugendlichen oder gerade erwachsenen Kinder durch diese Krise navigieren – und da kann ich aus Mutter- und Coach-Erfahrung nur empfehlen: Versucht herauszufinden, was Euren Kindern guttut und helft ihnen dabei, das für sich selbst herauszufinden! In den sozialen Medien, in den Schulen, an den Universitäten – überall prasseln schlechte Nachrichten auf sie ein, und es fällt uns Erwachsenen schon schwer, sich dem drohenden Weltuntergang nicht pessimistisch hinzugeben – wie soll es erst dieser Generation gehen, die noch ein paar Jahrzehnte mehr vor sich hat?

Es ist nicht die Zeit aufzugeben!! Aber es ist auch nicht die Zeit, anderen vorzuschreiben, wie sie mit den Krisen umzugehen haben.

Mir persönlich hilft es, einen Beruf zu haben, in dem ich dieser jungen Generation aktiv Hoffnung und Motivation geben darf, die Krisen der Gegenwart und Zukunft anzugehen. Jede*r auf ihre ganz persönliche Art und Weise (= Aktion).

Außerdem hilft mir, „quality time“ mit meinen Kindern, mit Familie und Freund*innen zu verbringen (= Liebe und Geborgenheit) – und natürlich viele Spaziergänge mit meinem Hund, auf denen ich mich von Podcasts unterhalten und inspirieren lasse (=Bewegung). Ach, und Humor! Der hilft wirklich IMMER. Und Gilmore Girls – die helfen auch (=Ablenkung). Vor allem im Herbst 😉

Wie gehst Du mit den aktuellen Krisen um? Was hilft Dir? Was hilft Deinen Kindern?

Aktionismus? Anderen helfen? Arbeitsgruppen ins Leben rufen? Viele Nachrichten? Wenige Nachrichten? Viele Gespräche? Wenige Gespräche? Bestimmte Gespräche? Sport? Bewegung? Kultur? Ausgehen? Zuhausebleiben? Spazierengehen? Hund streicheln? Katze streicheln? Fische füttern?

Es ist wie mit den Sauerstoff-Masken im Flugzeug: Zunächst müssen wir in uns selbst „trotz allem“ für Zuversicht und Hoffnung sorgen. Erst dann können wir uns adäquat darum kümmern, dass die nächste Generation gewappnet, gestärkt und hoffnungsvoll in die Zukunft blickt und sich den Aufgaben stellt, die dort auf sie warten.

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