Von Veränderungen und warum sich die Arbeit lohnt…

Dez 18, 2015

Von Veränderungen und warum sich die Arbeit lohnt…

Dez 18, 2015

Gestern stand ich mit meinen Töchtern in der Küche und habe Kekse gebacken – nach einem (sehr) alten Familienrezept.

Und wie das so ist mit (Zimt-)Gerüchen und Traditionen: Meine Gedanken wanderten in meine Kindheit, meine Jugend, zu meiner Mutter… Ich sah sie in ihrer Küche sitzen, gefühlte Hunderte von Weihnachtskarten schreiben – mit Weihnachtsmusik in den Ohren und eben diesen Familien-Keksen vor der Nase.

Schöne Erinnerungen sind das. Heimelig, gemütlich und irgendwie „sicher“. Nicht weil ich mich damals sicherer fühlte als heute, sondern sicher, weil diese Zeiten abgeschlossen sind. An ihnen ist nichts mehr zu rütteln. Sie waren so wie sie waren, sie verändern sich nicht mehr. Die guten Erinnerungen nicht ins Schlechte (umgekehrt natürlich auch nicht). Ich finde das auf seltsame Weise beruhigend…

Zurück im Jetzt musste ich ein bisschen schmunzeln. Es hat sich im letzten Jahrzehnt so unfassbar viel verändert in meinem Leben. Und damit meine ich nicht nur die großen, greifbaren Veränderungen: meine Heirat, meine Kinder, der Tod meiner Mutter…

Ich meine auch die „kleineren“ bzw. weniger sichtbaren Veränderungen an mir. In mir.

  • Ich weiß nicht mehr nur, was ich nicht will, sondern auch, was ich will.
  • Ich bin selbstbewusster als früher und damit „freier“ in meinen Entscheidungen.
  • Ich stelle mir manche Fragen nicht mehr, die ich mir früher gestellt habe. Dafür stelle ich mir neue 😉
  • Ich sehe Menschen und Situationen klarer. Auch das ist befreiend.
  • Ich erkenne meine Stärken an und stehe dazu.
  • Ich erkenne meine Schwächen an, aber trage sie nicht mehr so offen vor mir her, sondern arbeite an ihnen – für mich.
  • Ich habe gelernt, Prioritäten zu setzen. Und übe es jeden Tag weiter…
  • Ich entschuldige und rechtfertige mich nicht mehr für jedes Nein – auch wenn das die härteste Nuss ist für mich…

Es wird immer wieder beschrieben, wie schwierig es ist, Veränderungen zu akzeptieren. Sich an Neues zu gewöhnen.

Besonders schwer ist das natürlich, wenn wir nichts gegen diese Veränderung tun können. Wie zum Beispiel beim Tod eines Angehörigen. Das ist eine Veränderung, die nur schwer zu akzeptieren ist – u.a. weil wir keinen Einfluss darauf haben.

Dann gibt es große Veränderungen, die wir uns selbst zwar von Herzen wünschen, die uns aber trotzdem belasten können – wie zum Beispiel Schwangerschaften, Umzüge oder Jobwechsel… Wir wollen es, sogar unbedingt, und doch kann es anstrengend sein, sich an das Neue zu gewöhnen und sich von dem Alten zu verabschieden.

Und dann gibt es diese Veränderungen in uns. Wenn wir plötzlich merken, dass wir Menschen und Dinge anders wahrnehmen oder dass sich unsere Prioritäten verschoben haben.

Wir spüren und sehen, dass die Bilder, die wir von uns selbst hatten, nicht mehr aktuell sind.

Gestern in der Küche wurde mir nochmal so klar, wieviel Mut und Kraft es kosten kann, auch diese Veränderungen in uns selbst zu akzeptieren. Sie zuzulassen.

Denn selbst die kleinsten Veränderungen in uns können große Veränderungen im Außen nach sich ziehen.

Und das ist, wovor viele Menschen Angst haben.

So werde ich gerade in meiner Enneagramm-Coaching-Arbeit häufig gefragt, ob das Leben wirklich besser und einfacher wird, wenn wir uns unserer Persönlichkeitsentwicklung intensiv widmen und alte Muster aufbrechen. Wenn wir anfangen, Veränderungen in uns anzustoßen.

Meine Antwort ist ein klares Ja! Unser Leben wird mit der Arbeit an uns echter, klarer und damit auch besser. Wir beginnen, unser ureigenes Potential zu entfalten – und das allein ist auf jeden Fall die Reise wert.

Aber ob das Leben dadurch einfacher wird….?

Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass Veränderungen an uns einfach sind. Es heißt ja nicht umsonst „Arbeit an uns selbst“. Und Strukturen aufzubrechen heißt auch meistens, dass unser Umfeld mitbetroffen ist von diesen Veränderungen. Diese Dynamiken neu zu gestalten macht unser Leben ehrlich gesagt – erst mal – nicht unbedingt einfacher.

ABER – und dieses ABER ist das wichtigste Wort in diesem ganzen Text – wir haben mit der Arbeit an uns die große Chance, Veränderungen für unser Leben anzustoßen, die unser Leben besser, lebenswerter und zufriedener machen.

Wir nehmen es also selbst in die Hand – unser Leben. Und dafür nehme ich jede Veränderung gerne in Kauf 🙂

Und Du? Welche Veränderungen fallen Dir an Dir selbst auf? Fällt es Dir schwer, sie zuzulassen?

WORAUF WARTEN WIR?
Anke xx

Ps: In der Küche gestern habe ich übrigens nur ein Familien-Keks-Rezept gebacken. Es gibt eigentlich zwei. Aber wenn ich mal so ganz ehrlich bin, mochte ich die zweiten nie besonders… Also feiern wir dieses Jahr zum ersten Mal Weihnachten ohne diese Kekse. Ich sag’s ja: Veränderung liegt in der Luft….. 😉

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