Als ich gestern von meinem Fitness-Studio nach Hause lief, reflektierte ich meine anfangs schwierige Beziehung zu diesem Ort. Sie war geprägt von massiven …nennen wir sie mal… Commitment-Problemen.
Bis zu meinem 30. Lebensjahr war ich 3 Mal Mitglied in verschiedenen Studios. In meiner Heimatstadt, an meinem Studienort und in Berlin. Ich erinnere mich allerdings an gerade mal eine Handvoll Besuche in mehr als 4 Jahren Mitgliedschaft und dann an meine 3. Kündigung im 3. Fitness-Studio nach vielen Monaten unnützer Überweisungen.
Das war der Moment, an dem ich mir schwor, diesen Fehler NIE WIEDER zu machen…
…. um 5 Jahre später erneut in einem Fitness-Studio hier in Köln zu sitzen und meinen 4. Vertrag zu unterzeichnen.
Diesmal. Diesmal klappt’s.
Von wegen. Nach 2 weiteren Jahren ungenutzter Geräte, nicht unternommener Dusch- und Saunagänge und weiteren überflüssigen Überweisungen war ich endlich und schon wieder so weit: ich hatte die 4. Kündigung ausgedruckt, zum „nächst möglichen Termin“, den 17. Oktober 2012, gekündigt, unterschrieben und alles abgeschickt.
Aber dann…..?
Am 17. Oktober 2012 ging ich ins Fitness Studio (glücklich, dass ich überhaupt noch wusste, wo es war!), sagte ihnen, dass sie meine Kündigung einfach vergessen sollten (im Gegensatz zum Kündigen war das Zurücknehmen der Kündigung natürlich ÜBERHAUPT kein Problem!) und fing an zu trainieren. Einfach so.
Das ist jetzt zwei Jahre her. Seitdem gehe ich JEDE Woche ein bis drei Mal dorthin.
Warum hat das plötzlich geklappt und die ganzen Jahre vorher nicht?
In der Kurz-Version muss ich leider Nike zitieren, auch wenn ich Asics Schuhe trage: I just did it.
Die längere Version ist allerdings auch nicht viel länger: Ich habe aufgehört, Entschuldigungen zu suchen. Denn auf der Suche nach Entschuldigungen findet man IMMER welche. Der berühmte innere Schweinehund macht ja den ganzen Tag nichts anderes. Er ist eine dicke, fette Schatztruhe voll von bunten, fantastischen Entschuldigungen. Nicht mehr und nicht weniger.
Meine ersten drei Mitgliedschaften hindurch hatte ich noch keine Kinder, keinen Mann, keinen full-time Job und keinen großen Haushalt. Hat mein Schweinehund trotzdem Entschuldigungen gefunden?? Aber hallo!!!
Und jetzt mit Kindern, mit Job, mit Haushalt und allem drum und dran ist die große, bunte Schatztruhe an Entschuldigungen nur noch größer und bunter geworden.
Die gute Nachricht (ja, es gibt sie!): Unser Schweinehund ist nicht gerade Quantenphysiker. Er mag seine große Truhe an Entschuldigungen haben, aber er ist doch relativ leicht zu durchschauen.
Deswegen habe ich heute vier einfache und doch sehr wirksame Tricks gegen Eure inneren Fitness-Schweinehunde:
# 1 Jetzt sofort Tag und Uhrzeit des nächsten Trainings FESTLEGEN!
Ein fester Arzttermin wird auch ohne Überlegung eingehalten. Das Gleiche gilt für den nächsten Fitness-Termin.
# 2 Entschuldigungen des Schweinehunds IGNORIEREN!
Euer Schweinehund wird GANZ SICHER in seine Truhe greifen und sich zu Wort melden. Seine Sätze fangen meistens an mit „Ja, aber… ich könnte ja auch morgen gehen anstatt heute…ich bin heute so müde…ich glaube, ich werde krank…dann muss mein Mann wieder die Kinder ins Bett bringen…morgen ist auch noch ein Tag…“ Ganz einfach: NICHT HINHÖREN!
Der nächste Punkt mag unpopulär sein, aber hier ist er trotzdem:
#3 Keine sichtbaren Erfolge erwarten!
Der Bauch mag straffer werden, die Beine muskulöser, die Arme definierter – aber ganz ehrlich: wer deswegen ins Fitness Studio geht, macht sich das Leben unnötig schwer. Die guten Gründe liegen sowieso auf der Hand: Wir werden gesünder und fitter. Der Rest folgt im besten Falle von alleine! Aber solange wir schnell direkte und messbare Erfolge erwarten, um uns zu motivieren, geben wir unseren Schweinehunden viel zu viel Macht. Erstmal MACHEN. Der Rest kommt dann schon.
# 4 JUST DO IT! Und zwar immer und immer wieder…
Nicht auf den Lorbeeren der letzten Woche ausruhen, sondern gleich den nächsten Termin fest machen. Und dann den nächsten und den nächsten und den nächsten… Irgendwann gibt der Schweinehund nämlich auf. Also, auch meiner blökt ab und zu noch, aber dann ziehe ich schnell meine Fitness-Sachen an und denke an was anderes. Punkt.
Sooo… Genug gequatscht.
Hier mein Angebot:
Wann sind Eure nächsten drei Fitness-Termine?
Schickt mir eine Email an coaching@ankefehring.com und lasst mich die Termine wissen! Ich frage nach jedem Termin, wie’s war… Ihr werdet gar nicht glauben, wie schnell Euer Schweinehund den Schwanz einzieht !! 😉