Glück ist out – Zufriedenheit ist in ?!

Jan 8, 2014

Glück ist out – Zufriedenheit ist in ?!

Jan 8, 2014

„Ich möchte einfach nur zufrieden sein“ klingt in meinen Ohren erstmal – ganz ehrlich – bums-langweilig. „Ich gebe mich mit den kleinen Dingen schon zufrieden.“ Schnarch.

Nachdem ich aber gerade einen Artikel gelesen habe über die Zufriedenheit, ist zufrieden sein eigentlich gar nicht so langweilig…

Glück und Freude sind zwar intensiver als die Zufriedenheit, aber sie halten dafür nicht so lange an. Kein Mensch ist 365 Tage im Jahr glücklich (und wenn doch, dann muss man schon das Werk ganz besonderer Drogen vermuten). Aber zufrieden? Ich denke schon, dass es möglich ist, sagen wir mal mindestens 330 Tage im Jahr zufrieden zu sein. Und das ist ja schonmal was.

Wie werden wir zufrieden?

In dem Artikel heißt es, dass die Zufriedenheit davon abhängt, wie groß die Lücke ist zwischen unserem „Ist-Zustand“ und unserem „Ideal-Zustand“ (Level 10! Erinnert Ihr Euch?). Wenn diese Lücke relativ klein ist oder wir uns auf einem guten Weg sehen, diese Lücke zu verkleinern oder gar zu schließen, sind wir zufrieden.

Wenn wir uns aber von unserem Ideal-Zustand weit entfernt fühlen und unzufrieden sind, haben wir zwei Möglichkeiten: A) Wir werden aktiv – wir tun etwas, um das Ideal zu erreichen oder B) Wir passen das Ideal unserem Ist-Zustand an, wir senken also unsere Ansprüche.

Natürlich sind wir es in unserer Optimierungsgesellschaft gewöhnt, das Ideal aktiv erreichen zu wollen. Ansprüche senken?? Nicht mit mir. Dinge einfach geschehen lassen?? Bescheiden sein?? Bäh.

Obwohl…

Unattraktiv klingt das alles eigentlich nicht, was die Autorin da empfiehlt:

  • Gelassenheit üben („reflektierte Indifferenz“ – klingt doch geil, oder?)
  • Alle Gefühle, auch die negativen, einladen und akzeptieren (puuhh…)
  • Andere und uns selbst nicht mehr so hart bewerten (och, schade…)
  • Uns nicht mit anderen vergleichen – schon gar nicht „nach oben“, lieber „nach unten“ (also mehr Trash-TV gucken!)
  • In der Gegenwart leben (Gehirnkarussell auch mal abschalten!)

Das klingt doch alles ganz entspannt. Durchatmen, relaxen, Beine hoch legen und sich nicht immer mit anderen vergleichen… Zufrieden sein klingt von Satz zu Satz besser.

Zumal zum Schluss des Artikels dann noch ein ziemlicher Hammer kommt:

„Wir haben kein Recht auf Glück…“

Seit dem letzten Jahr habe ich so eine Ahnung, dass dem wirklich nicht so ist. Wir haben kein Recht auf Glück. Auf ein hartes Jahr folgt nicht unbedingt ein erfolgreiches Jahr – und schon gar nicht ein glückliches. Das ist die harte Realität. Wir können noch so lange arbeiten und schuften und auf das große Glück hoffen, aber es kann sein, dass auf ein hartes Jahr einfach noch ein hartes Jahr folgt und dann noch eins und dann noch eins.

Glücklich zu sein in solch schwierigen Zeiten ist fast unmöglich, weil der Zustand des Glücks den der Trauer weitgehend ausschließt, oder den der Wut und den der Angst… Aber Zufriedenheit schließt diese negativen Emotionen eben nicht aus, sondern integriert sie im positivsten Sinne. Ist das nicht viel attraktiver als die ewige Hoffnung auf kurze Glücksmomente?

Das soll jetzt nicht heißen, dass ambitionierte Ziele und große Taten nicht auch erstrebenswert sind und uns glücklich machen können!

Aber im Sinne einer fast-alljährlichen Zufriedenheit probiere ich es 2014 doch öfter mal mit der „reflektierten Indifferenz“. Die habe ich wenigstens in der Hand.

Egal wie langweilig ich jetzt klingen mag…

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