Diese verdammte rosarote Brille

Jun 29, 2017

Diese verdammte rosarote Brille

Jun 29, 2017

Bist Du jemand, der neuen Situationen und Personen erst einmal skeptisch gegenübersteht und schnell sieht, wie Dich Dein Gegenüber über den Tisch ziehen könnte?

Oder… gehörst Du zu den Typen, die durch die Welt gehen und jeden und alles immer erstmal „nett“ finden?

So ist das nämlich bei mir.

Oder zumindest war es so.

Den größten Teil meines bisherigen Lebens bin ich mit einer rosarot gefärbten Brille durch die Gegend gelaufen und habe immer erst einmal das Positive an allem und jedem gesehen.

Als ich nach dem Studium in meinem ersten Job anfing, fand ich alle im Team erst einmal „total nett“. Mir war sehr wichtig, dass ich mich mit allen gut verstehe, sie mich mögen und eine Harmonie im Büro herrschte. Für diese Harmonie war ich bereit, meine eigenen Bedürfnisse an die der anderen anzupassen – aber das habe ich erst später gemerkt… In den ersten Wochen war ich einfach nur glücklich und zufrieden, dass es so „nett“ war dort.

Das klingt im Nachhinein ziemlich naiv. Das bin ich aber gar nicht! Ich habe schon vieles in meinem Leben gesehen, erlebt und durchgemacht. Ich weiß sehr wohl, dass nicht alle Menschen nett sind (auch wenn ich das täglich bedauere).

Meine rosarote Brille kommt nicht daher, dass ich das Negative einer Situation oder einer Person nicht sehen kann, sondern dass ich es einfach nicht sehen will.

Denn sobald ich sehe, dass meine Kollegen nicht miteinander klarkommen, muss ich mich damit beschäftigen. Sobald ich sehe, dass ich in diesem Job völlig über- oder unterfordert bin, muss ich etwas dagegen tun. Wenn ich weiß, dass mein Chef mich über den Tisch zieht, muss ich klare Grenzen ziehen!

Und das alles kostet mich enorm viel Kraft.

Deswegen ist meine automatische Strategie in solchen Situationen erst einmal die:

Ich versuche eine Weile, mit meiner rosaroten Brille darüber hinwegzusehen. Vielleicht verschwindet das Problem ja von selbst?!?  (Jaja, ich weiß…)

Aber dann kommt irgendwann der Punkt, an dem das mit der rosaroten Brille nicht mehr funktioniert. Zum Beispiel, wenn ich die fünfte Woche hintereinander eine Datenbank pflegen soll, anstatt kreativ zu arbeiten. Oder wenn die Kollegen immer aufhören zu sprechen, sobald ich den Raum betrete… oder oder oder… Dann kommt der Punkt, an dem auch ich merke, dass es jetzt Zeit ist, genau hinzuschauen und mich mit dem Problem ernsthaft auseinanderzusetzen. Weil es eben das ist: ein Problem. Und zwar kein rosarotes.

Dann ziehe ich die Brille ab, sehe die Situation oder die Menschen „plötzlich“ wie sie wirklich sind und denke: So eine Scheiße 😉
Wie schön und friedlich die Welt sein könnte, wenn nur alle „nett“ zueinander wären… !  (Jaja, ich weiß…)

Seit ich mit dem Persönlichkeitsmodell Enneagramm arbeite, ist mir meine rosarote Brille extrem bewusstgeworden. Und so sehr ich mich an den harmonischen und „netten“ Blick gewöhnt hatte, trage ich sie inzwischen immer seltener.

So sehe ich heute schneller, welche Menschen mir nichts Gutes wollen, merke, wenn ich unter- oder überfordert bin, und vor allem sehe ich klarer, wenn ich Gefahr laufe, meine eigenen Bedürfnisse unter den Teppich meines Umfelds zu kehren…

Und auf der positiven Seite sehe ich jetzt endlich wie rosarot und toll bestimmte Menschen, bestimmte Situationen und bestimmte Erfolge sein können!! Denn erst jetzt – und das ist die Ironie! – können sich die wirklich rosaroten Momente in meinem Blick vom Grau der anderen absetzen.

Dafür hat es sich schon gelohnt, dieses verdammte rosarote Ding endlich einmal loszuwerden.

 

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