Deadlines verschieben ist nichts für Weicheier!

Mai 18, 2017

Deadlines verschieben ist nichts für Weicheier!

Mai 18, 2017

Heute hätte ich mit meiner neuen Website online gehen wollen. Die Betonung liegt auf ‚hätte‘. Denn mit knirschenden Zähnen habe ich gestern entschieden, diese Deadline zu verschieben und erst nächste Woche online zu gehen. Warum mir diese Entscheidung so schwer fiel und wie Du Deine Deadlines bewusst hinterfragst, erzähle ich Dir hier…

Der Begriff Deadline und seine umgangssprachliche Bedeutung ist Dir sicherlich bekannt: Bis zu einem gewissen Zeitpunkt muss etwas Bestimmtes erledigt sein. Diese Deadlines begegnen uns vor allem im Berufsleben, aber auch im Privatleben setzen wir uns tagtäglich selbst mit ihnen unter Druck.

Apropos Druck: Der Begriff Deadline hat nämlich noch eine andere Bedeutung! Ursprünglich war das die Linie, bei deren Überquerung Insassen eines Gefängnisses erschossen werden konnten.

Die Deadline war also der Beginn der Todeszone.

Ich weiß nicht, ob Du das nachvollziehen kannst, aber eine Deadline nicht einzuhalten, eine Frist verschieben zu müssen, fühlt sich für mich häufig genauso an: Existentiell und dramatisch.

Entsprechend schwierig war gestern der Moment, an dem ich auf meine To Do-Liste guckte und wusste: Ich schaffe diese Deadline einfach nicht. Ich schaffe es nicht, die Website online zu kriegen bis zum 18. Mai, obwohl ich so Gas gegeben hatte und es eigentlich unbedingt durchziehen wollte.

Dieses Gefühl, etwas nicht zu schaffen, was ich mir vorgenommen habe, ist einfach mies.

Deshalb lege ich normalerweise alles daran, um Deadlines, egal ob sie von außen oder von mir selbst kommen, einzuhalten. Auch wenn das mitunter zu abnormem Stress führt und ich tagelang schlecht gelaunt durch die Gegend hetze: Ich ziehe es durch.

Das hat natürlich auch seine Vorteile! Gerade im Beruf finde ich, dass Zuverlässigkeit und die dazugehörige Leistungsbereitschaft einen hohen Wert haben.

Und trotzdem lerne ich immer mehr, dass diesen Werten etwas entgegensteht, was nicht weniger wichtig ist: nämlich die Gelassenheit.

Verbissene Zuverlässigkeit vs. pragmatische Gelassenheit

Der Preis, den ich bezahlt hätte, um meine Website heute an den Start zu kriegen, wäre einfach zu hoch gewesen: Stress, Müdigkeit, Unzufriedenheit, enttäuschte Kinder etc. Als ich diesen Preis so klar vor mir sah, tat es zwar einen kurzen Moment lang noch weh, aber letztlich fühlt sich diese bewusste Entscheidung heute sehr gut an.

ÜBUNG: Welche Deadlines hast Du gerade in Deinem Leben?

Mache eine Liste von Dingen (im Kopf, auf Papier oder im Smartphone), die bis zu einem bestimmten Punkt gemacht sein müssen. Beruflich wie privat. Versuche, zehn Dinge zu finden, mit denen Du – von außen oder von Dir selbst – in ein zeitliches Korsett gedrängt wirst.

Und dann mache Dir im nächsten Schritt bewusst, welche dieser Deadlines wirklich in Stein gemeißelt sind. Und Achtung! Ich meine absolut unveränderbare Deadlines! Wenn Deine Vorgesetzte erwartet, dass Du den Artikel bis Freitag abgibst, aber eigentlich hätte er auch noch bis nächste Woche Zeit, dann gibt es Verhandlungsspielraum! Und wenn am nächsten Montag morgen der Sperrmüll kommt und Du deshalb bis Sonntag abend ausmisten musst, ist auch das keine unveränderbare Deadline. Du kannst genauso gut den nächsten Sperrmüll nutzen. Ärgerlich, aber machbar.

Sobald Du das Gefühl hast, Dich unter wahnsinnigem Stress der Todeslinie zu nähern, halte inne und frage Dich: MUSS ich das jetzt wirklich so durchziehen? Was ist der Preis, den ich dafür bezahle? Ist er zu hoch?

Ich für meinen Teil versuche es derweil mit einer neuen Deadline:

Am Mittwoch, den 24. Mai, gehe ich mit meiner neuen Website online!

Und das ziehe ich jetzt durch 😉

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