Welche Motivation steckt hinter Deinen Zielen?

Nov 20, 2014

Welche Motivation steckt hinter Deinen Zielen?

Nov 20, 2014

Ich hatte neulich ein sehr spannendes Gespräch mit Freunden. Da ging es darum, was uns Status bedeutet. Konkret: Was bedeuten uns Titel wie „Vorsitzender“ oder „Geschäftsführer“? Wie sehr motiviert uns das, die „Leiter aufzusteigen“? Wie leicht könnten wir darauf verzichten?

Dabei kam – wie immer – heraus, dass das bei jedem von uns vollkommen unterschiedlich ist.

Das Schöne ist, dass ich in solchen Diskussionen direkt das Enneagramm vor mir sehe. (Ob das für die anderen immer schön ist, weiß ich nicht ;-)) Dann macht es mir große Freude, im Kopf die 9 Persönlichkeitstypen durchzugehen und zu überlegen, welche Aussagen zu dem einen Typen oder zu dem anderen passen könnten.

Ein Beispiel:

Wenn jemand sagt (und das auch so meint!), ihm sei der Titel (Vorsitzender, Geschäftsführer, Existenz-Gründer) nicht so wichtig, dann spricht das z.B. sehr dafür, dass derjenige keine „3“ ist.

Denn „Dreien“ als „Macher“ sind grundsätzlich sehr ehrgeizig, fleißig und effizient, erreichen oft und gerne ihre Ziele. Der erreichte Status ist für sie dabei aber durchaus wichtig! Denn hinter ihrem Fleiß und ihrer Effizienz steckt folgende Motivation: anerkannt zu werden für das, was sie leisten. Wenn sie für etwas keinerlei Anerkennung bekommen würden (z.B. weil sie in ihrem Kämmerchen daran herumforschen und keiner merkt, was sie da Wunderbares machen), dann würde ihre Motivation auf Dauer darunter leiden. Umgekehrt spornt sie nach außen sichtbarer Erfolg zu Höchstleistungen an.

Wenn derjenige, dem der Status nicht so wichtig ist, also keine „Drei“ ist, was ist er dann?

Es gibt einige Typen im Enneagramm, denen ein Titel (Status) nicht so viel bedeutet. Ich nehme mal einen heraus, den man eventuell auf den ersten Blick leicht mit einer „Drei“ verwechseln könnte, weil sie ähnlich fleißig und effizient sein können: die „Einsen“ (die „Perfektionisten“). „Einsen“ arbeiten meistens sehr diszipliniert, um an ihre Ziele zu kommen. Aber die Motivation dahinter ist eine vollkommen andere: sie wollen ihren extrem hohen Anforderungen an sich selbst gerecht werden (Perfektionisten eben). Sie freuen sich sicherlich auch über Anerkennung (wer tut das nicht??), aber wenn sie etwas in ihren Augen Herausragendes erreicht haben, was sie sich selbst vorgenommen hatten, dann befriedigt sie das – egal, ob jemand dabei zugeguckt hat oder nicht.

Von außen betrachtet ist das Schöne an diesen Diskussionen, dass es den „Perfektionisten“ genauso schwer fällt, das Motiv der Anerkennung nachzuempfinden wie es den „Machern“ schwer fällt, den perfektionistischen Ansatz zu verstehen… Und ich denke auch nicht, dass das sein muss. Für unseren alltäglichen Umgang reicht es, WERTFREI zu beobachten, dass jeder Typ seine Motivation aus verschiedenen Dingen zieht.

Aber essentiell ist, dass wir verstehen, wo unsere eigene Motivation herkommt.

Ich dachte früher z.B. einmal, dass es mir Spaß machen würde, eine Führungskraft zu werden. Ich dachte vielleicht auch, dass ich das gut könnte. Nun bin ich aber eine „Neun“ (der Vermittler), und so gibt es zwei Dinge in mir, die dazu erst einmal nicht besonders geeignet sind: erstens habe ich überhaupt kein Status-Denken, d.h. der Titel und das „Aufsteigen“ in einer Hierarchie motivieren mich nicht im Geringsten.

Das andere ist: Es gibt sehr vieles, das eine Führungskraft können muss, das mich als „Harmonie-Menschen“ sehr viel Kraft kosten würde: Konflikte aushalten und offen austragen, Ellbogen einsetzen und abbekommen…

Jetzt liegt natürlich der Schluss nahe, dass „Neuner“ ja nie Führungskräfte sein können… Das ist natürlich Quatsch! „Neuner“ können genauso gute Führungskräfte sein oder werden wie andere Typen, ABER sie müssen sich a) ihrer Motivation für diese Stelle bewusst sein (denn der Titel alleine wird sie nicht befriedigen) und b) sie müssen in bestimmten Dingen über sich und ihre Komfortzone hinaus wachsen. Und das vielleicht ein bisschen mehr als andere Typen.

Ich wäre nicht Coach, wenn ich nicht fest davon überzeugt wäre, dass wir über diese „typischen Strukturen“ hinauswachsen können!

Genau darum geht es ja im Coaching: Dass wir uns unserer Strukturen und Automatismen bewusst werden, um dann an ihnen zu arbeiten und zu wachsen.

So wie der „Macher“ (die „Drei“) sich sehr bewusst von dem Motiv der Anerkennung lösen kann und der „Perfektionist“ (die „Eins“) lernen kann, nicht mehr in ALLEM nach Perfektion zu streben, kann der „Vermittler“ (die „Neun“) üben, Konflikte auszuhalten und Ellbogen einzusetzen.

Voraussetzung ist aber eben, dass wir uns sehr gut kennen. Dabei sind in meinen Augen unsere vermeintlichen „Stärken und Schwächen“ weniger wichtig als das, was uns antreibt und was uns motiviert!

Denn wenn wir das erkennen, ist jeder von uns zu Höchstleistungen fähig. Auf 9 verschiedene Arten und Weisen…

Schreibe mir einfach

Kontakt

Wenn Du Dich für ein Coaching mit Anke Fehring interessierst, schreibe bitte an: coaching@ankefehring.com

Für Speaking-Anfragen, Workshops oder andere Anfragen, schreibe bitte eine Email an: kontakt@ankefehring.com

Newsletter