Aus der Coaching-Praxis : Was hat denn jetzt dieser Kürbis mit meinen Zielen zu tun?

Nov 13, 2014

Aus der Coaching-Praxis : Was hat denn jetzt dieser Kürbis mit meinen Zielen zu tun?

Nov 13, 2014

Wenn ein Klient zu mir kommt, weil er ein bestimmtes Ziel erreichen möchte, wende ich sehr häufig eine Methode an, die mit Bildern arbeitet: Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM).

Grob gesagt geht das so:

Wir legen über 60 Bilder auf dem Boden aus. Dann geht der Klient (oder die Klientin) an allen Bildern vorbei und sucht sich eins aus, das ihn spontan am meisten anspricht.

Der Dialog klingt dann ungefähr so:

ICH: „Geh mal rum und guck Dir jedes einzelne Bild ganz kurz an – ein Bild wird Dich aussuchen.“

KLIENT: „Wie bitte?“

ICH: „Das für Dich richtige Bild sucht Dich aus.“

KLIENT (denkt wahrscheinlich gerade über den schnellsten Fluchtweg nach…): „Nee, ist klar. Und wie genau?“

ICH: „Das läuft nur über den Instinkt. Ganz schnell. Ohne nachzudenken. Probier’s einfach mal aus.“

… wenn der Klient dann an den Bildern entlanggeht (eine bunte, vollkommen zusammenhanglose Mischung an Urlaubs- und Alltagsbildern – mit Tieren, Menschen, Pflanzen, Figuren, Landschaften, Objekten…), hat er den Auftrag, seinen Kopf möglichst auszuschalten und nur darauf zu warten, dass das eine Bild ihn aussucht…

Und das Tolle ist: egal wie skeptisch die Blicke vorher waren – es funktioniert! Ein Bild spricht sie immer an. Ein Bild sucht sie aus.

Dann folgt ein leicht verwirrter Blick und die Frage:

„Was hat denn jetzt dieser Kürbis mit meiner Ziel-Erreichung zu tun?“

Einiges! Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) geht davon aus, dass wir viele unserer Ziele nicht erreichen, weil wir zwar bewusste Motive dafür haben, diese Ziele umzusetzen, aber die Motive eben nicht unbedingt mit unseren innersten Bedürfnissen zusammenpassen.

Das ist übrigens auch der Grund, warum wir manchmal mit unseren bereits erreichten Zielen am Ende doch nicht zufrieden sind:

Unsere bewussten Motive sind dann nicht synchron mit unseren unbewussten Bedürfnissen.

Tja, aber wenn ein Bedürfnis unbewusst ist, wie soll ich es in meine Ziel-Planung aufnehmen? Ganz einfach. Über Bilder. Über Dein Bild.

Ein praktisches Beispiel von mir selbst:

Ich habe das ZRM im letzten Jahr für mein Ziel genutzt, ein Coaching-Business aufzubauen. Bei der Bilderwahl suchte mich ein Bild aus, auf dem zwei Wanderstiefel zu sehen waren. Im Hintergrund sieht man ganz klein die Berge, aber im Fokus des Bildes sind nur diese Stiefel zu sehen. An den Füßen eines Wanderers auf einem Weg (QUELLE BILD: BILDKARTEI ZRM). Warum ausgerechnet dieses Bild mich ausgesucht hatte, wusste ich erst einmal nicht.

Erst im nächsten Teil des Prozesses darf der Kopf wieder eingeschaltet werden: Coach und Klient setzen sich vor das Bild und basteln anhand von Assoziationen einen Satz, ein Motto, das ausdrückt, welches Bedürfnis sich in diesem Bild für diesen Klienten (in diesem Fall ich selbst) ausdrückt.

Den genauen Prozess kürze ich jetzt ab und verrate direkt das Motto, das bei mir herauskam:

„Schritt für Schritt gehe ich meinen Weg als Coach – und bleibe dabei gesund.“

Das klingt für Euch wahrscheinlich nach nicht viel. Aber für mich – zusammen mit den positiven Gefühlen zu meinem Bild – steckt da unglaublich viel Kraft und vor allem viel ICH drin. Einiges davon lässt sich auch in Worte fassen: Das „Schritt für Schritt“ macht mich z.B. sofort ruhig, weil es meine Antreiber zügelt, die glauben, immer alles SCHNELL machen zu müssen. „als Coach“ war mir damals sehr wichtig, weil es für ein Selbstvertrauen als Coach stand, das ich damals noch verstärkt aufbauen wollte. „und bleibe dabei gesund“ hatte speziell zu der damaligen Zeit eine große Bedeutung für mich (warum, werde ich sicherlich an anderer Stelle noch einmal erläutern).

Über dieses Bild wurde mir also bewusst, welche Bedürfnisse mich für mein Ziel, Coach zu werden, motivieren und auf welche Bedürfnisse ich Rücksicht nehmen sollte in der Umsetzung meines Ziels.

Über MEIN Bild konnte ich eine HALTUNG gewinnen, die meine Bedürfnisse und meine Motive einschließt. Diese Haltung ist Ausdruck meiner ureigenen Identität und Kraftquelle für eine zu 100% positive, kraftvolle Umsetzung.

Als Coach weiß ich heute, wie ich nach diesem Prozess ausgesehen haben muss.

Denn jetzt sehe ich meine Klienten, die mit IHREM Motto und IHREM Bild vor mir sitzen und … STRAHLEN!! Sie strahlen eine innere Wärme und Kraft aus, die schwer zu beschreiben sind – das ist einfach der Hammer…

Diese Wärme und Kraft nehmen sie dann mit auf den Weg zu ihrem Ziel.

Habt Ihr auch ein Ziel, bei dem Euch eine klare innere Haltung helfen könnte?

Probiert es aus! Euer Bild wartet schon auf Euch… 😉

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